Die Welt befindet sich seit einigen Jahren in einem Ausnahmezustand, wie es ihn nie zuvor gab. Immer schon gab es unterschiedliche Krisen, doch jede Zeit birgt ihre eigenen Herausforderungen, hat andere Dimensionen und Folgen. Die Krise aktuell zeichnet sich vor allem durch ihre Vielschichtigkeit aus.
Corona, Isolation, Krieg, Wirtschaftskrise, Energiekrise, überall steigende Kosten…
Das Weltgeschehen, der Krieg allem voran mit seinen Folgen, löst bei vielen Menschen (alte) unbewusste Ängste aus und Sorgen häufen sich. Wir sind mit einer Unplanbarkeit und Unvorhersehbarkeit konfrontiert. Und das in einem System, welches auf Planung ausgerichtet ist und wenig Spielraum dafür lässt. So wenig, dass selbst die beiden Worte „Unplanbarkeit“ und „Unvorhersehbarkeit“ rot unterstrichen werden, da die Programme sie nicht kennen. Wir haben nachgeschaut, und ja, es gibt sie und wir alle müssen uns langsam mit ihnen anfreunden.
Und genau aus dem Grunde, ist es auch wichtig, über Ängste uns Sorgen zu sprechen und sich damit nicht alleine oder klein zu fühlen. Denn das lässt sie nur noch größer werden. Wir haben für Euch im ersten Schritt ein paar Tipps zusammengetragen, wie man damit einen Umgang finden kann.
Anmerkung: Natürlich gibt es ganz unterschiedliche Ängste und Sorgen, hier soll es um jene Emotionen gehen, die durch die aktuelle Weltlage hervorgerufen werden.
Darüber sprechen. Wer seine Ängste und Sorgen mit jemandem teilt, dem er vertraut, kann dies eine gute Möglichkeit sein, diese Empfindungen schon etwas zu verdauen. Spürt ihr, dass Euren Gegenüber solche Emotionen plagen, könnt ihr von Eurer Seite aus den Raum dafür öffnen und ihn indirekt ermutigen, sich zu öffnen.
Selbstfürsorge.
Ängste und Sorgen bauen schnell eine Gedankenspirale auf, aus welcher man schwer den Ausstieg findet und welche einen dort festhält. Sich bewusst um die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse zu kümmern, kann in dieser Situation eine wichtige Maßnahme sein. Dazu gehört auch, ausreichend zu schlafen, sich gesund zu ernähren, körperlich, geistig und kreativ aktiv zu sein, Freunde zu treffen und sich mit Dingen beschäftigen, die einem Freude bereiten.
Klarheit finden.
Ängste und Sorgen bauen riesige Kulissen auf, welche Szenarien dienen, die sich möglicherweise entwickeln können. Statt nur darüber nachzudenken, was sein könnte, ist es sehr empfehlenswert, das sog. Worst-Case Szenario (also die schlechteste Entwicklung der Situation) zu skizzieren, um dann zu überlegen, wie man damit umgehen kann, sollte es eintreten. Dies wird das innere Gefühl bereits verändern.
Den richtigen Umgang finden. Es ist wichtig, das eigene Verhalten bei Ängsten uns Sorgen zu beobachten und herauszufinden, wie es sich durch unterschiedliche Impulse verändert. Insbesondere sollte man Methoden ausprobieren, die einem helfen könnten, schneller und besser aus Ängsten und Sorgen auszusteigen. Mit der Zeit kann man durch die gewonnene Erfahrung seinen individuellen Akut-Bewältigungsplan erstellen. Methoden können sein Entspannungsthechniken, Hobbys nachgehen, Tagebuch schreiben, Self-Care, Spazieren gehen o.ä.
Unterstützung suchen. Ein Gespräch mit Freunden oder Familie kann helfen, halten die Zustände aber länger an und beeinflussen das eigenen Leben zu sehr, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Je früher man diesen Schritt geht, desto besser und schneller kann einem geholfen werden.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass jeder Mensch manchmal mit Ängsten und Sorgen konfrontiert ist und dies auch zum Leben dazugehört. Dass in diesen Zeiten mehr Druck auf einem lastet und man sich innerlich neu darauf einstellen muss, ist verständlich. Umso wichtiger ist es aber, gut auf sich und sein emotionales Gleichgewicht zu achten und sich früh genug Unterstützung oder auch professionelle Hilfe zu suchen.
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